Hilft Gericht Betrogenen von MAP in den UK?

MAP funktioniert nicht mehr. Während die Oberen verdient haben, haben viele weiter unter in der Pyramide ihr Geld verloren. Während manche Ex-Mitglieder jetzt die Hoffnung haben, mit TAP (The Advert Platform) Geld zu verdienen, zieht in den UK jemand privatrechtlich gegen MAP vor Gericht.

Ein früheres Mitglied von MAP hat die Upline-Mitglieder Tony und Lynne Booth am 25. Juli in den UK vor dem “Small Claims Court" (Gericht für geringfügige Forderhungen) auf Rückzahlung von 4.000 UK Pfund (~4.400 Euro) verklagt. Ob diese Klage erfolgreich sein wird, ist offen. Der Rechtsanwalt der Booths hat als Verteidigung schon angegeben, dass die Kläger keine Vereinbarung mit dem Angeklagten hatten, sondern mit einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (=MAP).

Das ist das Trickreiche am MLM: offiziell sind alle Mitglieder mit dem Unternehmen selbst verbunden. Die Versprechen der Upline finden dagegen im rechtlichen leeren Raum statt. Selbst wenn Tony und Lynne Booth die Kläger rekrutiert, angespornt und motiviert haben sollten, in MAP zu investieren, besteht offiziell keine Vertragsbeziehung mit ihnen. Die Unternehmenszentrale selbst schützt sich durch rechtlich oft wasserdichte Regelungen bzw. Haftungsausschlüsse. Dort steht im Kleingedruckten, dass keine Einkünfte versprochen werden können – während Anwerber und Sponsoren genau dies tun.

Diese Doppelbödigkeit und die damit zusammenhängenden Probleme wurde unlangs in einem Artikel im Journal of Business Ethics analysiert (auf Englisch): siehe hier.

Quellen und Analysen zu MAP/Anzeige vor Gericht in den UK siehe hier (auf Englisch).


15.08.17